Campingplatz

Campground Lac le jeune, BC, Kanada
Campground Lac le jeune © Andreas Keller, Wuppertal

In British Columbia und Alberta gibt es eine Vielzahl an Campingplätzen. Außerhalb der National- und Provincial Parks sind es überwiegend private Campingplätze, die in der Regel besser ausgestattet sind. Dusche, Toilette mit Wasserspülung, Waschmaschine, Trockner, Stromanschluss und zum Teil auch ein Swimmingpool gehören bei den meisten privaten Campingplätzen zum Standard.

Die Campingplätze in den National- und Provincial Parks sind mehr Naturbelassen und verfügen nur zum Teil über Duschen, Toiletten mit Wasserspülung oder Stromanschlüsse. Dafür liegen Sie in einer traumhaften Natur, meist mitten im Wald und duschen können Sie ja im Wohnmobil.

 

Beachten Sie bitte die Hinweise auf den Internetseiten und in der Broschüre „Park Guide“.

Wichtige Internet Adressen finden Sie im Anhang !

 

Reservierung/Einschecken

Manche Campingplätze in den National- und Provincial Parks kann man bereits im Vorfeld über das Internet reservieren. Es gibt auch noch die Möglichkeit 24 Stunden vorher per Telefon zu reservieren. Unter 1-877-737-3783 (Nummer geht nur in Canada)

 

 In der Broschüre „Park Guide“ finden Sie weitere Informationen. Den „Park Guide“  bekommen Sie in den Infocentern der Nationalparks oder als PDF zum Download. Als Beispiel hier den „Park Guide“ des Yoho NP: Park Guide Yoho NP

 

Für Reservierungen außerhalb der Nationalparks finden Sie im Internet jede Menge Information:

 

Campingplätze in Alberta und British Columbia

 

First come - First serve

Bei den meisten Campingplätzen gilt „first come, first serve“. Wer zuerst kommt, hat seinen Platz reserviert und kann sich schon mal mit den Gegebenheiten des Campingplatzes vertraut machen. (Feuerholz, Waschraum, WC, Müllbehälter usw.)

Wenn Sie am Abend zurückkommen haben Sie es dann auch einfacher sich zurechtzufinden, denn Einparken ohne Ortskenntnis wird bei Dunkelheit zum Erlebnis. Die Campingplätze sind sehr schlecht beleuchtet und da wird schnell mal ein Baum oder ein Ast beim Einparken übersehen.

 

Am besten ist Sie versuchen am Vormittag bis 11 Uhr Ihren geplanten Campingplatz zu erreichen, dann können Sie auch bei Bedarf für mehrer Tage buchen. Das funktioniert bei mir schon seit 10 Jahren, auch bei meinen begleiteten Gruppenreisen mit bis zu 10 Wohnmobilen.

 

In der Hauptsaison sind viele Campingplätze bereits Mittags ausgebucht, gerade in den Nationalparks. Aber keine Angst, selbst wenn alle Campingplätze belegt sind werden Sie auf einen sogenannten „Over Flow“ Platz geleitet. Das sind in der Regel größere Parkplätze ohne Service, aber für eine Nacht ist das kein Problem.

Wichtig !

Beim Einschecken erhalten Sie einen Übersichtsplan des Campingplatzes. In diesem Plan finden Sie alle wichtigen Informationen über Toiletten, Müllbehälter, Feuerholzlager, Shelter etc. Und lassen Sie Ihre Kinder niemals bei Dunkelheit alleine zur Toilette oder zur nächsten Mülltonne gehen. Man verliert im Dunkel schnell die Orientierung und findet dann nicht mehr zum Wohnmobil zurück.

Die Campingplätze sind auch nicht umzäunt. 2006 gab es diesen Fall im Jasper National Park. Das 9 Jährige Mädchen wurde erst in den frühen Morgenstunden, nach einer großangelegten Suchaktion, unverletzt gefunden.

Beispiel: Übersichtsplan Kicking Horse Campground

Feuerstelle/Feuerholz

Nicht auf allen Campgrounds ist eine Feuerstelle (Fire Place) vorhanden. Beachten Sie immer alle Hinweise auf den Campingplätzen, denn es kommt schon mal vor, das offenes Feuer auch mal Zeitweise verboten ist (Fire Ban).

 

Seit 2008 gibt es im Jasper Nationalpark folgende Regel:

 

Ab 23 Uhr gilt eine Nachtruhe bis 7 Uhr morgens. In dieser Zeit darf kein Lagerfeuer mehr brennen und kein Alkohol mehr im Freien getrunken werden. Bei den Kontrollen werden die Parkangestellten von privaten Sicherheitsdiensten unterstütz und bei einem Verstoß wird man vom Campingplatz verwiesen !

 

Feuerholz kostet je nach Campground 5-9 CAN $. Sorgen Sie am Anfang Ihrer Reise für einen kleinen Vorrat an trockenem Holz. Sie können es in einer Außenklappe am Camper verstauen und es hilft Ihnen an feuchten Tagen Ihr Lagerfeuer in Gang zu bringen.

Um Ihr Feuerholz zu zerkleinern benötigen Sie eine große Axt. Die können Sie beim Wohnmobilvermieter leihen. Denken Sie auch Alu Grillschalen und Grillanzünder und für so manche Feuerstellen benötigen Sie auch ein Grillrost.

 

Shelter

Shelter © Andreas Keller, Wuppertal
Shelter © Andreas Keller, Wuppertal

Auf vielen Campingplätzen finden Sie oft auch einen sogenannten “Shelter”. Ein Shelter ist eine “Schutzhütte” mit einer Feuerstelle, Tischen und Bänken. Sollte es mal regnen haben Sie hier die Möglichkeit zu Kochen und zu Essen oder einfach nur ein Bier zu trinken. Hier können Sie auch ihre nasse Kleidung trocknen und man lernt immer wieder nette Menschen aus der ganzen Welt kennen.

Self Check In

Es gibt auch einige Campgrounds mit einem „Self Check In”. Hier ist die „Rezeption” zur Zeit nicht besetzt, oder gar nicht vorhanden.

Entnehmen Sie an der Einfahrt zum Campingplatz ein Formular/ Briefumschlag und fahren dann als erstes über den Campground und suchen sich einen freien Platz. An jedem Stellplatz steht ein kleiner „Pfosten“ mit einer Stellplatz Nummer und wenn hier kein Zettel hängt ist der Platz frei.

Nachdem Sie einen freien Platz gefunden haben füllen Sie den Briefumschlag komplett aus. Trennen Sie den perforierten Teil („Camp Permit“) von der Rückseite ab und befestigen Sie ihn sichtbar an den „Pfosten“ Ihres Campingplatzes. Anschließend stecken Sie die Campingplatzgebühr in den Briefumschlag und werfen ihn an der Einfahrt in den gekennzeichneten Behälter.

Die Ranger kontrollieren in der Regel am Abend. Wenn Sie den Campingplatz für ein paar Stunden verlassen stellen Sie einen Campingstuhl auf Ihren Platz oder lassen eine Tischdecke zurück. So ist es für nachfolgende Gäste einfacher zu erkennen dass dieser Platz bereits belegt ist. Und wenn Sie Abreisen entfernen Sie bitte Ihren Zettel vom Pfosten.

Tipp:

Auch wenn bereits ein Zettel bereits vorhanden ist, steigen Sie aus und kontrollieren das Datum. Manche Gäste vergessen bei der Abreise den Zettel zu entfernen.:) Und wenn Sie keine passenden Dollars haben, können Sie auch mit Ihrer Kreditkarte bezahlen. Dafür finden Sie am Eingang ein Formular.

Preise und Ausstattung

Campgroundkosten liegen zwischen 16 und 40 CAN$, je nach Ausstattung. Meist finden Sie bereits an der Einfahrt eine Preisübersicht. Aufpreis bezahlen Sie für einen Strom- und Abwasseranschluss direkt am Stellplatz sowie für Feuerholz.

 

Bei einem „Full hocked“ Platz haben Sie einen Wasser, Strom und Abwasser- Anschluss direkt an ihrem Stellplatz. Das ist am teuersten und lohnt sich nur wenn Sie mehrere Tage am gleichen Platz stehen.

 

Bei einem „Elektrik only“ Platz haben Sie nur einen Stromanschluss direkt an Ihrem Stellplatz. Einen Stromanschluss brauchen Sie auch nicht jeden Tag. In der Regel reicht es alle 3-4 Tage um die Batterien am Wohnmobil aufzuladen.

Stromversorgung

Wenn Sie Sie Batterien ihrer Kamera oder GPS Geräte aufladen müssen und keinen Campingplatz mit Stromanschluss mehr bekommen haben, helfen Ihnen die Mitarbeiter an der Rezeption gerne weiter. Auf manchen Campingplätzen, wie auf dem Whistler Campground im Jasper NP, gibt es kleine abschließbare Boxen mit einem Stromanschluss. Hier paßt ihr Akuladegerät oder eine Kamera rein.

 

Tipp:

Oft finden Sie auch eine Steckdose in einem "Shelter" auf dem Campingplatz. Wenn Sie dort nur eine Lampe vorfinden können Sie, mit einem Adapter für die Lampenfassung, eine Steckdose installieren. Bitte vorher den Strom ausschalten !!

Diese Adapter bekommen Sie in jedem Baumarkt. 

 

Sie können auch einen Strom-Umwandler, 12 Volt auf 220 Volt, mit nach Canada nehmen. Der Strom-Umwandler wird einfach an den 12 V Zigarettenanzünder des Wohnmobils angeschlossen. Jetzt haben Sie, je nach Typ/Ausführung, 220 Volt mit 200-400 Watt Leistung. Bringen Sie auch einen 3 fach Verlängerungsschnur mit !

Campground Hinweise

In den Übersichten und Tabellen finden Sie folgende Abkürzungen:

 

Open Dates = Öffnungszeiten

Res = Reservierung möglich (Normal ist “First come, first safe”)

Full HU = Frisch- und Abwasser sowie Stromanschluss direkt am Stellplatz

Elec only = Nur Strom am Stellplatz

Flush Tol = WC mit Wasserspülung

Dry Tol = WC ohne Wasserspülung

Showers = Duschen

Sani Dump = Entsorgung für Abwasser

DIS ACC = Behindertengerecht

Fire Pits = Feuerstelle

Interp Prog = Unterhaltungsprogramm

Dumpstation

Dumpstation Waterton Lakes NP
Dumpstation Waterton Lakes NP © Andreas Keller, Wuppertal

Auf einer Dumpstation können Sie jederzeit Ihr Schmutzwasser entsorgen und Ihr Frischwasser auffüllen. In der Regel ist die Benutzung in den Campingplatzgebühren enthalten, es kommt aber auch vor das Sie eine Zusatz Gebühr bezahlen müssen. Beispiel: Campgound im Wells Gray Provincial Park, hier kostet die Benutzung der Dumpstation 2 CAN $. Achten Sie bitte auf die Hinweisschilder. Teilweise werden die Stationen per Videokamera überwacht.

Nicht alle Campingplätze verfügen über eine Dumpstation. Außerhalb der National- und Provincial Parks findet Sie eine Dumpstation zum Teil auf Tankstellen oder den Industriegebieten der Städte.

Sicherheit auf einem Campground

Beachten Sie immer alle Hinweise und aktuelle Bärenwarnungen und lassen Sie keine Essensreste offen im Fahrzeug oder in der Nähe Ihres Fahrzeuges. Spülen Sie Ihr gebrauchtes Geschirr direkt nach dem Essen und bringen Sie auch Ihren Müll in die sogenannten „bärensicheren” Mülltonnen auf den Campingplätzen. Angefangene Konserven und geöffnete Lebensmittelverpackungen gehören in den Kühlschrank, denn der ist geruchssicher.

 

Auf einer Wanderung sollten Sie ihren Wanderproviant in „Tupperdosen” verpacken und in den Rucksack stecken.

Und legen Sie den Pulli, den sie beim Grillen anhatten, in der Nacht nicht ins Wohnmobil. Lagern Sie ihn lieber draußen zum Lüften.

Mehr zu dem Thema Wildlife & Safety finden Sie auf meiner Internetseite unter dem Punkt: Safety

Aktion Bärenfreies Camping

Hier können Sie die wichtige Broschüre „Bärenfreies Camping“ herunterladen: „ Campsite Program“